Samstag, 25. Juli 2009

Feindschaften (Aufgabe 2 - noch nicht beendet)

Ja, wo Carmen wohl steckte? Sie ging von den Frios auch an diesem Sonntag gleich zur Arbeit. Diesmal sollte es ein sehr langer Arbeitstag werden.









Denn nach Dienstschluss schickte ihre Chefin Molly Carmen noch zu den Junggesells. Das sollte eigentlich für Carmen ein Gefallen sein. Carmen suchte Kunden für das von ihr geerntete Gemüse, und die Junggesells hatten Bedarf. Also schwang sich Carmen nach der Arbeit auf ihr Fahrrad, und fuhr zum Heim der Junggesells. "Das liegt ja nicht weit von Deiner Wohnung", hatte Molly gemeint, "das kannst Du auf dem Heimweg erledigen." Die kleine Bella, jene Bewohnerin von Sunset Valley, deren Schicksal von Right in seinem Roman "Wo ist Bella?" beschrieben worden war, nahm das Gemüse von Carmen in Empfang und verwickelte sie danach in ein merkwürdiges Gespräch, das mit den Vorzügen von Cola-Flaschen begann und mit den Karrieremöglichkeiten von Dieben endete, die besonders von vollen Mülltonnen angelockt würden. Carmen hörte sich alles an, verstand aber kein Wort. Sie war froh, als Bella sie endlich gehen liess.









Sie musste für Molly nämlich auch noch kochen. Der Armeestützpunkt im Ort erwartete am nächsten Tag eine Kompanie italienischer Berginfanterie für einen Wettbewerb im Steine-Suchen, und wollte die mit Makkaroni begrüßen. Carmen warf den Herd an, produzierte Pasta und stellte alles in den Kühlschrank. Für Sue, die schon längst im Bett schlief, stellte sie einen Zettel an die Makkaroni-Schüsseln: "Finger weg!". Es war schon fast Morgen, bei Connor brauchte sie jetzt nicht mehr auftauchen. Carmen versank auf dem Sofa sofort in einen tiefen Schlaf.









Als Sue am nächsten Morgen erwachte, fand sie Carmen natürlich immer noch schlafend auf dem Sofa vor. "Wo die sich wohl herumgetrieben hat? Mal schauen, was sie mir heute abend erzählt", dachte Sue. "Wenn sie dann überhaupt da ist." Hungrig ging Sue zum Kühlschrank. "Oh, Carmen hat Makkaroni gekocht! Wie fein!" Sie sah den Zettel. "Finger weg? Ooch, Carmen, natürlich werde ich einen Löffel nehmen, für wen hältst Du mich?" Sie ließ es sich schmecken und fuhr zur Arbeit.

Carmen bemerkte nicht, dass Sue genascht hatte. Gottlob auch nicht Molly. Die war sehr erfreut über das Resultat der nächtlichen Überstunden und voll des Lobes für Carmens Engagement. "Auf Dich kann ich mich verlassen. Du wirst jetzt mein Küchenchef." Carmen war nach Dienstschluss deswegen stolz und in Party-Laune und lud Sue und Connor telefonisch auf ein paar Drinks ins Bistro ein. Doch sollte der Abend so gar nicht nach Carmens Geschmack verlaufen.










Zunächst hielt es Sue nun mal überhaupt nicht für nötig, die Kleiderordnung des Bistros zu respektieren. Dann verwickelte sie Connor den ganzen Abend in ein Gespräch über die Schriftstellerei im allgemeinen und ihren neuen, noch nicht beendeten Roman "Sue allein zu Haus" im besonderen, so dass dieser für Carmen überhaupt keine Aufmerksamkeit übrig hatte. Carmen langweilte sich tödlich. Als man sich schliesslich von einander verabschieden wollte, war sie entsprechend übel gelaunt. Sie beschimpfte Sue wegen ihrer Stillosigkeit und Connor wegen seiner drögen Art. Dann ließ sie beide einfach stehen und ging nach Hause. Das Sofa würde diesmal an Sue gehen. Das hatte die sich verdient!

In dieser Nacht schlich sich unliebsamer Besuch ins Haus. Ein Einbrecher! Die mit leichten Schlaf gesegnete - oder geplagte - Sue war natürlich sofort hellwach. Hastig wählte sie den Notruf und forderte die Kollegen von der Nachtschicht an, unverzüglich Verstärkung zu schicken, während der Dieb im Bad die Dusche einsackte. Dann, so nahm Sue sich vor, wollte sie den Dieb solange aufhalten, bis die Polizei eintraf. Und Carmen schlief.









Carmen schlief, als Sue die Diebin in der Küche stellte, und begann, sich mit ihr zu prügeln. Leider erwies sich Sues Gegnerin als die kräftigere. Carmen schlief, als ein Polizist eintraf und ebenfalls erfolglos versuchte, die Diebin zu überwältigen. Sue hatte dabei den Eindruck, dass er sich nicht wirklich Mühe gab. Carmen schlief, als die Diebin entkam, und der Polizist sich verabschiedete. Sue legte sich resignierend und frustriert wieder aufs Sofa. Im Gegensatz zu Carmen bekam sie natürlich viel zu wenig Schlaf. Auf der Arbeit stahl sie sich rasch in die Gefängniszelle, und holte das Versäumte nach.

Als Carmen endlich erwachte, wusste sie dennoch sofort, was sich in der Nacht wohl zugetragen haben musste. Missmutig dachte sie darüber nach, wo sie jetzt eine Dusche oder ein Bad bekommen könnte. Zu Connor konnte sie um diese Zeit nicht gehen, der war auf der Arbeit, und Jared würde sie wohl kaum reinlassen. Sie könnte auch ins Fitnessstudio gehen. Aber waren da nicht neue Nachbarn?













Carmen beschloss, deren Hilfsbereitschaft gleich mal auszutesten. Mit ihrem strahlendsten Lächeln begrüsste sie den hageren Mann mit schütterem Haar, der sich vor dem Nachbarhaus zu schaffen machte. Liess der da gerade einen Plastikelefanten in der Hosentasche verschwinden? Der Mann stellte sich etwas unbeholfen wirkend mit "Ich bin Adalbert" vor und schloss gleich an: "Meine Mama ist da, soll ich sie holen?" Carmen warf einen Blick durchs Fenster und sah eine alte Frau mit verbittert wirkendem Gesichtsausdruck im Gespräch mit einer losen Bekannten von Carmen aus dem Bistro. "Ich glaube, ihre Frau Mutter möchte jetzt nicht gestört werden.". Wenn Jared schon eine Gouvernante war, was war dann wohl diese Frau? "Aber sie können mir doch sicher auch helfen." Carmen setze den kläglichsten Gesichtsausdruck auf, zu dem sie fähig war und berichtete von dem nächtlichen Einbruch und der daraus resultierenden misslichen Lage. "Könnte ich - ausnahmsweise - eventuell - wenn sie nichts dagegen haben - ihr Bad benutzen?" Dabei schenkte sie Adalbert einen Blick, der eine Marmorstatue vom Sockel geholt und in ihre Arme getrieben hätte.

Doch Adalbert zeigte sich davon gänzlich unbeeindruckt. Stattdessen war er ganz aufgeregt, in seinen Augen funktelte kindliche Begeisterung:
"Ein Dieb, sagen sie? Ein richtiger Einbrecher? Und der hat die Dusche mitgehen lassen? Das war sicher sehr aufregend, nicht wahr?" Carmen war verdutzt, fing sich aber rasch wieder: "Ja, natürlich, das war sehr", sie senkte die Stimme, "furchteinflössend, ich habe vor Angst Blut und Wasser geschwitzt." Ein neuer Anlauf: "Und deswegen könnte ich jetzt sterben für ein Bad." Diesmal klappte es. "Natürlich, ein Bad, ja, sicher, äh, bitte, hier entlang." Adalbert führte Carmen durch einen Seiteneingang des Hauses in ein Badezimmer. "Wenn sie fertig sind, müssen sie mir alles erzählen, bitte!" Mit diesen Worten liess er Carmen allein. Sie zog sich aus, kletterte in die Dusche, stellte das Wasser an und genoß die herabfliessende Wärme und ihren kleinen Sieg - bis sie eine schneidend krächzende Stimme hörte: "Aaaadaaalbert, bist Du das in der Dusche?"











Carmen drehte sich um und blickte zur Tür - in der Adalbert stand und sich vor Verlegenheit wand. Gleich hinter ihm tauchte "Mama" auf. "Adalbert, wer ist diese Frau da in der Dusche?" Adalbert sagte kein Wort und schluckte nur. "Der wird keine Hilfe mehr sein", dachte Carmen, stieg rasch aus der Dusche und zog sich etwas über. "Ihr Sohn hat..." setzte sie an zu erkären, doch "Mama" schnitt ihr das Wort ab. "Ich sehe, was mein Sohn getan hat. Schämen sie sich nicht? Er ist doch fast noch ein Kind!" Mittlerweile tauchten weitere Haushaltsmitglieder in dem Bad auf, das sich für diesen Zweck als überraschend geräumig erwies. Alle schimpften auf Carmen ein. "Unerhört!" "Wie kann sie nur?." "Also so was!." Und Carmen zwang sich, das Wort "Flittchen" zu überhören. Schliesslich trat eine Frau mit arrogantem Gesichtsausdruck an sie heran. "Sie sind das doch aus diesem jämmerlichen", sie dehnte das nächste Wort, "Häuschen nebenan. Sehen Sie zu, dass sie ganz schnell wieder da hin kommen!". Nichts lieber als das. Das waren also die - Carmen warf beim Herauslaufen einen Blick aufs Klingelschild - die Lutzenbachers!

Carmen nahm sich vor, in Zukunft einen grossen Bogen um diese Herrschaften zu machen. Aber es sollte anders kommen.

Sue beendete ihre Schicht bei der Polizei in einem so ausgeschlafenen Zustand, wie sie ihn selten erlebte. Gottlob hatte kein "Kunde" die Gefängniszelle gebraucht. Ihr Duschproblem löste sie ohne fremde Hilfe. Zusammen mit ihrem Partner Hank Goddard suchte sie das Fitnessstudio auf. Nachdem Sue sich frisch gemacht hatte, sprach sie mit Hank über den nächtlichen Einbruch. "Die Jungs von der Nachtschicht taugen offenbar doch nur dazu, Teenies von der Strasse zu holen", war ihr Resumée, nachdem sie Hank den Ablauf des Geschehens geschildert hatte. Hank zeigte sich besorgt: "Wenn die mit euch beiden fertig geworden ist, dann war sie wohl eine von der gefährlicheren Sorte." Er blickte Sue tief und ernst in die Augen. "Wenn das nächste Mal so etwas passiert, dann ruf mich an! Ich möchte nicht, dass Dir was zustösst."

Seit Sue Hank als Partner hatte, war ihr Verhältnis ausgezeichnet. Er war ein hervorragender Polizist und beeindruckte Sue auch durch seine Ausstrahlung (und seine sportliche Figur). Hank hatte eine Freundin, Pauline, beide waren sich aber nicht einig, wie sie ihre Zukunft gestalten sollten. Sie waren seit einer gefühlten Ewigkeit miteinander verlobt, konnten sich aber nicht entschliessen, den nächsten Schritt zu tun. Die Skepsis gegenüber langfristigen Beziehungen und den daraus erwachsenden Konsequenzen war ihre einzige Gemeinsamkeit. Es gab auch Gerüchte, dass Pauline nicht treu sei und auf der Polizeiwache wurden schon Wetten abgeschlossen, dass Hank und Pauline sich wieder trennen würden, als Sue noch gar nicht in der Stadt wohnte. Dennoch hielten beide es nun schon recht lange miteinander aus. Sue hatte sich bisher keine romantischen Gedanken über Hank gemacht und gab auch auf die Gerüchte nicht viel. Doch hatte die gemeinsame Arbeit mit ihm beide sehr gute Freunde werden lassen.

Wie Hank jetzt aber vor Sue stand und sich um sie sorgte, merkte Sue auf einmal, wie sehr ihr das fehlte, dass das einer tat, und es übermannte sie ein starkes Gefühl der Sympathie mit Hank - und der Sehnsucht. Und ehe sich beide versahen, lagen sie sich in den Armen und Sue lernte eine weitere Eigenschaft von Hank kennen: er hatte das Küssen erfunden. Ein sensationell prickelndes, lange vermisstes Gefühl lief durch Sue von den Zehenspitzen bis zu den Haarwurzeln und wieder zurück, bis es als angenehme Wärme in der Magengegend zur Ruhe kam. Leider mischte sich dann auch eine gehörige Portion Angst dazu. Das war bei Sue immer so, und deswegen lebte sie immer noch allein. Gründe für diese Angst fand sie stets. Hank war deutlich jünger als Sue. "Was tue ich hier, ich könnte seine Mutter sein." schoss Sue durch den Kopf. "Und Pauline... Er ist verlobt!"

Sie liess Hank los. "Hank, das ... ist nicht richtig. Wir sollten das nicht tun. Unsere Arbeit ... Pauline... lass uns das vergessen und Freunde bleiben, ja?" Sie schluckte und erwartete ängstlich Hank's Reaktion. Sie war sich alles andere als sicher, das Richtige zu tun. Doch im Angesicht des Wirrwarrs ihrer Gefühle dominierte eine ihr allzusehr bekannte Reaktion: Flucht.

Mit einer unangenehmen Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung erlebte sie, wie Hank verlegen lächelnd einen Schritt zurück trat: "Ich glaube, Du hast Recht. Es tut mir leid. Verzeih." "Wofür? Es war schön!" dachte die eine Hälfte von Sue, während die andere das Gefühlschaos im eigenen Herzen betrachtete, und sich nicht sicher war, ob sie jetzt lachen oder weinen sollte. So starrte Sue Hank eine Weile nur stumm an. Und Hank starrte zurück. Verlegen, aber freundlich lächelnd, voller Sympathie, mit einer Ausstrahlung von Stärke, jung, liebenswert....

Sue gab sich einen Ruck. Sie bemühte sich um einen sachlichen Tonfall, doch konnte man hören, dass ihr Hals trocken war: "Wo kommen eigentlich die ganzen geklauten Möbel hin?" Themawechsel, ja, das hilft jetzt! Hank sprang sofort auf diesen Zug. "Die Hehlerei findet vermutlich im Lagerhaus von Dubios statt. Es gibt ja zur Zeit kaum Möbel auf reguläre Weise, aber dort bekommst Du immer alles, was das Herz begehrt." Sue zuckte innerlich bei dem Wort "Herz" zusammen, verdrängte aber alle erneut aufflammenden Gefühlswallungen. "Dann lass uns da mal hinfahren." schlug sie vor, immer noch mit trockenem Hals. Sie räusperte sich. "Vielleicht finde ich dort den Dieb, oder wenigstens unsere geklaute Dusche." Sich mit dieser Aufgabe zu beschäftigen, sollte, so hoffte Sue, dazu beitragen, dass sie sich wieder in den Griff bekam. Sie zwang sich, ihre Gedanken darauf zu fokussieren.








Hank und Sue fuhren zum Lagerhaus. "Der Eingang ist hinten", meinte Hank. "Versuch Dein Glück, ich kann leider nicht mit rein, die kennen mich da schon und wissen, das ich Polizist bin. Ich werde hier warten." Hank hatte nicht zuviel versprochen. Tatsächlich gab es hier einrichtungstechnisch alles, was das Herz begehrte. Sue traf zwar den Dieb nicht an, fand aber die geklaute Dusche wieder. Der Lagerarbeiter konnte aber für alle Güter im Lagerhaus einwandfrei aussehende Papiere vorlegen. Sue hatte keine Handhabe für eine Beschlagnahme. "Aber wenn ich schon mal hier bin, kann ich auch unsere Wohnsituation verbessern." So beschaffte Sue ein komplett neue Schlafzimmermöblierung, diesmal ausreichend für zwei, Theken und Stühle für die Küche, und entschied sich noch für eine neue, bessere, Dusche, einen Waschtisch, ein paar Spiegel und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Und neue Tapeten und Fussbodenbeläge! (Anmerkung des Autors: Hah! Endlich!) Eine Gitarre für Carmen, um sie mit Sue's Eigenmächtigkeit zu versöhnen, passte gerade noch ins Budget.















Hank erwartete sie vor dem Lagerhaus. "Na, Erfolg gehabt?" "Wie man's nimmt. Ich war shoppen." Sie verabschiedete sich von Hank und kehrte nach Hause zurück, um das Ergebnis des beauftragten Um, Ein- und Ausbaus in Augenschein zu nehmen. Das ging in Sunset Valley dank ausgeklügelter Bautechnik immer im Handumdrehen.








Carmen fehlte nach der Arbeit ein Bad und Spass und beides konnte Connor bieten. Carmen erzählte Connor von dem Einbruch und erfuhr von ihm, was die Presse über die Kriminalität von Sunset Valley wusste. "Das ist alles perfekt organisiert, und es gibt mit Sicherheit jemanden, der da die Fäden zieht.", schloss Connor ab, "aber niemand weiss, wer das ist." Connor sprach auch das Wohnungsthema wieder an. "Es gibt eine Reihe schöner Häuser, die leer stehen. Wollen wir uns die mal anschauen?" Carmen versuchte zu bremsen: "Ach, Connor, so wie es ist, ist es doch gut so. Ich fühl mich ganz wohl in meinem Häuschen." Wieso musste sie gerade jetzt an die Ziege von den Lutzenbachers denken?

Später im Bad dachte Carmen darüber nach, dass Connor auf diese Antwort ziemlich unzufrieden reagiert hatte. Er hatte sie bedrängt, von einer gemeinsamen Zukunft geschwärmt, von Kindern. Carmen konnte sich diese Zukunft sehr genau vorstellen - und genau das behagte ihr nicht. Sie hatte Connor sehr gern, doch was sie wirklich liebte, war, dass ihre Zukunft offen war und sich zu jeder Zeit in jede Richtung entwickeln konnte. Sie liebte ihre Freiheit. "Keine Verpflichtungen." Sesshaft werden? Den Rest ihres Lebens in Sunset Valley verbringen? So klar, wie Carmen sich darüber war, was das bedeutete, ebenso klar war ihr, dass sie das nicht wollte.

Als sie aus dem Bad kam, lagen Connor und Jared schon friedlich schlafend im Bett. Carmen warf einen wehmütigen Blick auf die beiden. "Ach, Connor, Jared hat recht, ich bin nicht gut für Dich", seufzte sie in Gedanken. Eine alte Liedzeile kam ihr in den Sinn.

"Und wenn ich Dich liebe, ja wirklich liebe, nimm Dich in Acht!"

Und da, für einen kurzen Moment, konnte Carmen nicht anders, als sich zu erinnern. Bilder ihrer früheren "Leben" zogen an ihr vorbei, und sie erkannte, wie ihr Leben immer wieder den gleichen Verlauf genommen hatte, immer ein Kommen, ein Gehen, und niemals ein Bleiben, seit jenem Tag. Ein geliebtes Gesicht tauchte auf, und ein grosser Schmerz. Da flohen die Bilder, verblassten erst zu Trauer und machten dann einer Leere Platz.

Carmen ging nach Hause. Alles fühlte sich wie ein Ende an.

(to be continued)